Alle Beiträge von Karsten Sühring

26 Zoll

Nachdem ich mir schon einen neuen Schreibtisch zugelegt hatte, war ich nun langsam auch meinen alte 19-Zoll-Röhrenmonitor leid. Er nahm einfach zu viel Platz auf dem Schreibtisch weg und bei der Bildschirmgröße, die ich vom Job her gewöhnt bin, wurde er mir auch zu klein.

Monitorauswahl

Die Lösung sollte ein Flachbildschirm sein. Zunächst schaute ich mich lange Zeit im 24-Zoll-Segment um. Meine Anforderungen waren soweit klar: Gute Kontraste, Blickwinkelunabhängigkeit und großer Farbraum. Reaktionszeit ist mir eher unwichtig. Ich bin Fotograf, kein Spieler.

Leider ist es sehr schwierig Testberichte zu finden, die einerseits aktuelle Modelle enthalten, andererseits auch noch halbwegs vertrauenswürdig sind. Da liest man zum Teil direkt widersprüchliche Aussagen. Allerdings konnte man herausfinden, dass die günstigen TN-Panels in Sachen Blickwinkelabhängigkeit und Farbraum eher schlecht abschließen. Andere Typen gibt es aber praktisch nur von EIZO und lagen nicht im Budget. Allerdings haben im Test von c’t die neuen Displays von LG und Samsung recht gute Noten erhalten, insbesondere der Blickwinkel liegt bei 160 Grad. Da der Preisunterschied dann nur noch gering war, enschied ich mich für den großen Bruder des getesteten Samsung SyncMaster T240,  das SyncMaster T260.

Fazit

Im direkten Vergleich fällt zuallererst auf, dass auf dem TFT die Hintergrundbeleuchtung das Schwarz immer deutlich heller erscheinen lässt, als auf dem Röhrenmonitor. Das lässt sich zwar etwas mit dem Helligkeitsregler justieren, aber komplettes Schwarz ist nicht erreichbar.  Nach der Kalibrierung fand ich die Farben fast identisch, die Röhre schien trotzdem ein ganz klein wenig wärmer. Den Farbumfang kann ich schlecht einschätzen, visuell sehe ich keine Unterschiede. Der Grauverlauf hat in einigen Bereichen leichte Stufen, darauf wird man achten müssen. Aber das haben auch die teureren Monitore in der Firma. Dafür ist die Schärfe deutlich angenehmer als auf dem alten Monitor. Man merkte sonst gar nicht wie verwaschen die Details dort wirkten.

Die Blickwinkelunabhängigkeit ist Helligkeitsbereich Klasse. Wie getestet kann man das Bild aus allen Richtungen erkennen. Vorsichtiger muss man aber bei der Farbe sein. Von der Seite kommt es recht schnell zu Verfälschungen. Wenn man sehr nahe am Gerät sitzt, kann das schon die Bildränder betreffen.

Insgesamt sind die 1920×1200 Pixel im Breitbildformat aber eine echte Bereicherung. In Lightroom passen die Werkzeuge perfekt neben das querformatige Foto (jetzt wurde mir der Sinn der Anordnung erstmal wirklich klar) und ich sehe immer noch deutlich mehr Auflösung des Bildes als vorher. Dadurch und durch die bessere Schärfe muss ich viel seltener in die Bilder hineinzoomen, was eine sehr praktische Arbeitserleichterung ist.

Auch wenn nich alles perfekt ist, bin ich am Ende sehr zufrieden mit dem Kauf. Der Monitor nimmt trotz viel größerer Bildfläche weniger Platz auf dem Schreibtisch weg. Und allein das ist es schon wert.

USB-Odyssee

Nach dem Aufbau meines neuen Schreibtisches habe ich endlich einfacheren Zugang zu allen Kabeln an meinem Heim-PC. Also genau der richtige Zeit ein paar Tests durchzuführen, wie ich am besten meine USB-Festplatten anschließe.

Bisher sah mein Setup so aus: Alle möglichen Geräte teilen sich die Onboard-USB-Schnittstellen. Die Festplatten hängen jedoch an einer PCI-USB-Schnittstellenkarte, um zu verhindern, das das BIOS versucht, davon zu booten. Gerade bei der 1TB-Platte verhindert allein der (nicht abschaltbare) Erkennungsvorgang nämlich schon das Hochfahren des Rechners. Außerdem interessierten mich die Einflüsse von HUBs und der Qualität der Kabel.

Zum Test wurde jeweils die selbe ca. 2GB große Videodatei transferiert. Gemessen wurde die Zeit (gemittelt über mehrere Versuche):

Versuch Zeit (ca.)
Onboard back 1:23 min
Onboard front 1:23 min
PCI no Name 1:51 min
Onboard back – billiges Kabel 1:23 min
Onboard back – mit USB-Hub 1:26 min
PCI D-Link 2:00 min

Die Beobachtung bestätigt, dass zwar keiner der Tests die theoretische USB2-Datenrate von 480 MBit/s erreichen (grob berechnet landen wir bei 24,7 MByte/s, also etwa der Hälfte), der einzige messbare Einfluss jedoch die PCI-USB-Karte ist. Der HUB erzeugt nur eine minimale Verzögerung, das 3-Euro-Kabel aus der Grabbelbox ist genauso fix wie das mit der Platte mitgelieferte Kabel. Der Geschwindigkeitsverlust über die PCI-Karte ist aber schon recht deutlich.

Da ich die PCI-Karte sehr billig gekauft habe, vermutete ich nun schlechte Produktqualität. Für ca. 10 Euro bietet die Karte 5 USB- und 2 Firewire-Ports. Also lief ich zum nächstgelegenen Hardwarehändler und erstand eine doppelt so teure Karte von D-Link. Ein Markenprodukt mit weniger Ports (nur noch 4 USB) und der Werbeaussage volle 480 MBit/s auf dem USB zu liefern.

Erster auffallender Unterschied war, dass im Gegensatz zum Board und der alten Karte nun NEC-Chips statt denen von VIA ihren Dienst verrichteten. Das Ergebnis im Test: glatte 10 Sekunden langsamer als die No-Name Karte. Enttäuschung auf der ganzen Linie.

Unklar ist mir aber die Frage, warum beide Karten so schlecht abschließen. Ist der PCI-Bus so langsam? Sind beide Karten schlecht implementiert? Die Karte war zumindest immer das einzige Gerät auf dem PCI-Bus und die Festplatte das einzig angeschlossene. Und laut Wikipedia müsste der PCI-Bus ab 2.0 locker die Datenrate bewältigen.

Somit habe ich nun wieder die No-Name Karte eingebaut und daran alle USB-1.1-Geräte angeschlossen. Die Platten kommen nun an die Onboard-Ports, auch wenn das bedeutet, ich kann die Terabyte-Platte erst nach dem Booten anschließen kann. Für eine Backup-Platte ist es aber wahrscheinlich eh keine schlechte Idee, sie nicht immer am Gerät zu haben. Allerdings muss ich nun etwas disziplinierter beim Backup sein.

25C3

Der 25. Chaos Communication Congress findet gerade im Berliner Congress Centrum (BCC) statt. Nach vielen Jahren der Abwesenheit hatte ich eigentlich geplant, in diesem Jahr wieder teilzunehmen. Leider hat mir – wie so oft – die Planung einen Strich durch die Rechnung gemacht. Bereits heute Abend sind alle Karten ausverkauft – somit kann ich auch aufhören zu grübeln, ob ich es noch für ein paar Stunden schaffen würde.

Ich hab gerade die alten Eintrittskarten von den Kongressen, die noch im Haus am Kölnischen Park stattgefunden haben, weggeworfen. Dabei kommt ein echt melancholisches Gefühl zu Tage.

Immerhin kann ich mich mal in den Live-Stream einklinken, auch wenn das niemals das Gefühl vor Ort ersetzen kann.

Notiz an mich selbst: nächstes Jahr nichts dazwischen kommen lassen.

Der Apple-Hype

Ich kann ihn nicht verstehen: Den Hype, der in letzter Zeit um alle Apple-Produkte gemacht wird. Dass, wenn Apple einen Store in München eröffnet, mehrere Tausend Leute vor der Tür stehen und Einlass begehren. Oder dass ein Sprecher von Barack Obama mitteilen muss, der neu gewählte US-Präsident besitzt einen iPod. Schließlich konnte man auch vorher Apple-Produkte in Deutschland kaufen (z.B. bei Gravis, deren neuer Flagship-Store am Ernst-Reuter-Platz in Berlin einem originalen Apple-Store gar nicht unähnlich ist, nur dass er nicht ganz so voll wie jeder Apple-Laden, den ich in USA betreten habe) und es gibt wahrscheinlich hunderte verschiedene Fabrikate von MP3-Playern (z.B. auch Microsofts Zune-Player, dessen Besitz Obama von Apple-Anhängern vorgeworfen wurde).

Ich verstehe schon, dass Apple momentan einige Dinge richtig macht, die andere so nicht hinbekommen. Aber letztendlich ist ein Mac auch nur ein Computer, der genauso Macken hat, wie jeder andere (gut nachzuhören in wahrscheinlich jedem Mac-Podcast, ich möchte hier mal exemplarisch MobileMacs erwähnen, da Tim sich immer so schön aufregen kann). Nur hat es Microsoft nie geschafft, ein cooles Image aufzubauen oder die Kisten stylisch aussehen zu lassen. Dazu kommt, mit Vista als letztem Windows-Update kamen nur neue Probleme und Gängeleien für den Benutzer.

Auch das iPhone ist schick. Gar kein Zweifel. Meiner Meinung nach das erste Gerät, mit dem man mobiles Internet auch echt benutzen kann. Um Längen meinem Windows-Mobile PDA voraus. Aber auch nur ein paar wenige Schlüsselelemente, die Apple der Konkurrenz voraus hat: klares User-Interface, Muti-Touch-Bildschirm und die Reduktion auf wenige Schlüsselfunktionen (die erst durch den AppStore aufgeweicht wurde). Aber auch eindeutig ein Vorteil, den man bei einer kompletten Neuentwicklung hat: Kein anderer Telefonhersteller wäre in der Lage gewesen, ein so radikal anderes Modell zu entwerfen. Von den vielen vergangenen Jahren sind da einfach zu viele Altlasten angestaut, einerseits in den Köpfen, andererseits in den Budgets. Wer will es denn riskieren, dem Kunden etwas völlig unbekanntes vorzusetzen? Ein unkalkulierbares Risiko! Und das Budget reicht wahrscheinlich eh nur aus, um dem letzten Modell ein paar zusätzlich Funktionen dranzupacken. Und genau so sehen die Telefone der Mitbewerber aus.

Aber letztendlich halte ich das alles eher nur für geringe Vorsprünge, die genauso von anderen Systemen aufgeholt werden könnten, wenn jemand mutig genug wäre, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Und Kritikpunkte an Apple gibt es ja auch nicht wenige: nicht austauschbare Akkus, NDAs, unvorhersehbare AppStore-Politik, DRM, etc. Momentan ist wohl Steve Jobs der Mann, der den Nerv der Zeit am besten trifft. Wie wacklig das ist, zeigt sich bei jeder Spekulation um seinen Gesundheitszustand, die den Apple-Aktienkurs auf Talfahrt schickt. Hoffentlich holt er sich keine Erkältung!

Bleibt mir nur noch, mit der wenig bissigen (M)Apple-Kritik der Simpsons zu schließen, die zumindest ein bisschen mit dem Hype aufräumt:

Spyder 3 Elite – Erster Eindruck

Nach diversen Irrungen, aus denen eine Wartezeit von 2 Monaten resultierte, hatte ich endlich am Freitag die neue Version des Spyder von Datacolor auf meinem Büroschreibtisch liegen.

Der Spyder ist ein Farbmessgerät (Kolorimeter), mit dem man die Darstellung des Monitors, Projektors oder Druckers kalibrieren kann, um mittels eines erzeugten Farbprofils die bestmögliche Darstellung des Farbraumes zu erhalten. Sehr praktisch, da dadurch der Ausdruck später genauso aussieht, wie die Darstellung am Bildschirm.

Der Sypder 3 Elite tritt die Nachfolge des Spyder 2 Pro an und kann Monitore und Projektoren kalibrieren. Neben Verbesserungen am Farbsensor (laut Hersteller größere Fläche und höhere Genauigkeit) kann das Gerät nun das Umgebungslicht messen und – wenn man es am Computer angeschlossen lässt – die Anzeige ständig dran anpassen.

Im ersten Test erscheint mir die Farbmessung tatsächlich ein wenig besser. Auf meinem großen Dell-Display sehe ich kaum Unterschiede, aber auf einem etwas farbstichiger HP-LCD und einem älterer Röhrenmonitor erscheinen die Farben realistischer. Auch sehr positiv ist mir aufgefallen, dass in meinem Dualmonitor-Setup jetzt endlich die beiden Monitore korrekt erkannt werden und beim Systemstart das passende Profil geladen wird. In der alten Software musste ich da nach jedem Reboot von Hand nachhelfen.

Nur die Stabilität am Monitor lässt etwas zu wünschen übrig. An die Stelle von 3 Saugnäpfen am Spyder 2, die das Kolorimeter gut am Monitor festgehalten haben, ist jetzt ein einziger getreten. Da das Kabel auf der gegenüberliegenden Seite des Saugnapfes angebracht ist, ist es leider auch nicht möglich, den Spyder durch das Gegengewicht am Kabel zu stabilisieren. In der Anleitung findet sich dann auch der Hinweis, dass man den Spyder entweder per Saugnapf oder per Gegengewicht anbringen soll. Beides funktionierte bei mir nicht wirklich zufriedenstellend, so dass ich letztendlich das Gerät während der Kalibrierung ein wenig mit dem Finger oberhalb des Saugnapfes an den Monitor drückte. Das ging ganz gut, aber vielleicht hab ich ja hier noch etwas übersehen, und ich finde noch eine bessere Variante. Immerhin hat sich auch die Kalibrierungszeit etwas reduziert, so dass der Vorgang beendet ist, bevor der Finger zu sehr ermüdet.